Montag gegen 12 Uhr legen wir von Cuxhaven (CUX) ab, denn 2 Std. nach Niedrigwasser kippt er Strom und der schiebt uns dann stromaufwärts. Unter Genua und mit diesem Flutstrom legen wir die 17sm bis zur Schleuse Brunsbüttel, dem Zugang zum Nord-Ostsee-Kanal (NOK), in knapp 3 Stunden zurück. Gerade zum richtigen Zeitpunkt kommen wir da an, denn die Schleuse ist auf und Sportboote dürfen einfahren. Kurz darauf beginnt dann die Kanalfahrt. Der NOK ist knapp 100km (oder in Seemeilen, knapp 54sm) lang und darf von Sportbooten, wie wir eines sind, nur während der Tagzeiten befahren werden. D.h. am heutigen Tag werden wir einen Zwischenstopp einlegen müssen, denn wir fahren mit knapp 5 sm/h. Für den Nachtstopp bietet sich der Wartesteiger an der Gieselau-Schleuse an (dort kommt man von der Eider aus in den NOK). Ein ruhiger, naturnaher Fleck.
Heute, der Wecker klingelt um 4:30 Uhr, weckt noch zusätzlich der Kuckuck. Schnell eine Kanne Kaffee gekocht und kurz darauf setzen wir die Fahrt auf dem NOK fort.
Vor Rendsburg stehen die Ampeln, über welche der Großschiffahrtsverkehr geregelt wird, auf Stopp. Das Stoppsignal gilt auch für uns. Stapellauf bei der Lürssen Werft. Aber nach einer halben Stunde setzen wir die Fahrt fort.
Es ist die gesamte Zeit frisch mit 9°C und leichtem Nebel. Aber als wir das Ende des Kanals mit der Schleuse Kiel-Holtenau um Mittag erreichen lacht die Sonne und es wird merklich wärmer.
Wer meint es da denn gut mit uns ;-).
Die Schleuse, welche normalerweise von großen Pötten und zusätzlich einigen Sportbooten genutzt wird, war fast leer. Gerade mal 5 Sportboote sind zu schleusen. Schon komisch. Wir sind fast geneigt, dem Corona-Virus was gutes abzugewinnen. Denn der NOK ist unter normalen Bedingungen die weltweit am stärksten befahrene künstliche Seeschifffahrtsstrasse.
Das riesige Schiebetor der Schleuse öffnet sich und die Ostsee, genauer gesagt die Kieler Förde tut sich vor uns auf. Wir haben es geschafft. Das Segelrevier für diesen Sommer ist da!
Wir steuern direkt Laboe an und machen in der Baltic Bay Marina fest.
Auch hier stehen nur die WC´s zur Verfügung. Borddusche ist weiter die Dusche der Wahl.
Wir bleiben hier für mindestens einen Tag, um u.a. die weitere Route zu planen.
Tomate-Mozzarella im Cockpit an rotem Vino beschliesst den Tag. Bis dahin. Es grüßt Kaline


