Sonntag 21.6.20, Båtsviken
… hat Gabi zu Kaline und mir gesagt.
Denn unvorhergesehen sind wir heute 2 Std nach Ablegen in Västervik in ein Unwetter geraten. Eine dunkle Front zeigte sich von Osten kommend und es sah erst so aus als wenn diese hinter uns durchziehen würde. Vorsorglich zog ich die volle Segelmontur nebst Gummistiefel an. Dann setzte ein heftiger Schauer nach dem anderen ein. Gut, dass dabei der Wind nicht merklich zunahm. Wir machten Maschinenfahrt und Kaline kämpfte sich durch die Wellenfronten nur langsam voran. Meine Segeljacke (schwed. Fabrikat) hat leider, was die Wasserdichtheit anbelangt, versagt. Ich spürte das Wasser mittlerweile bis auf die Haut. Wir wollten uns trotzdem nicht abwechseln, denn dann wären 2 Personen nass gewesen. So konnte Gabi geschützt die Seekarten und Tonnen im Blick behalten.
Plötzlich rauschte ein Blitz einige hundert Meter rechts neben uns ins Wasser, der Donner folgte mit lautem Knall unmittelbar. Wir sind erschrocken und verängstigt. Wenig später ein weiterer Blitz, jetzt links von uns. Wir sind mitten in einem Gewitter. Kommen wir da heile raus? Der nächste Blitz schon weiter weg, der Donner mit Verzögerung. Gottseidank. Der Regen hört auf, es klart auf. Gabi nennt Kaline und mich „Helden“, da wir das ausgehalten haben. Sie geht ans Steuerrad und ich ziehe mir trockene, warme Sachen an.
Der innere Schärenweg unseres heutigen Abschnittes ist jetzt erreicht. Wetter, wie es nicht schöner sein könnte. Der Himmel hinter uns noch dunkel, aber wir sind aus der Nummer raus. Nach einigen weiteren Seemeilen biegen wir nach Backbord ab in die Bucht Båtsviken. Auf 4m Wassertiefe lassen wir den Anker fallen. Tagesziel erreicht. Wir haben die Bucht nur für uns. Ankunftsbier und auf den Schreck noch einen Ouzo dazu. Die Sonne scheint, die Bucht ist gut windgeschützt. Wir atmen auf.
Die nassen Sachen werden draußen zum Trocknen aufgehangen.
Dann wird unser Beiboot ausgepackt und aufgepumpt. Der erste Auftritt in diesem Urlaub. Gabi unternimmt damit die Nahfelderkundung.
Später kommt noch ein Trimaran als Ankerlieger in die Bucht.
Dass wir heute schon wieder schreiben und veröffentlichen liegt an dem super guten Mobilfunknetz hier in Schweden. In fast jeder Ecke haben wir LTE-Empfang, so auch hier in der Bucht.
