#42 Mariehamn

02.8.20 Sonntag

Freitag (31.7.) Der vorhergesagte Wind aus Nord kündigt sich schon in der Nacht an. Wenn Wind das Wasser unters Heck peitscht, dann ist das als lautes Schlaggeräusch wahrzunehmen. Gegen den Lärm helfen erst einmal Ohrstöpsel. Doch gegen 7 Uhr ist der Wind aus Nord – die Bucht ist zu dieser Richtung offen – so heftig und böig, dass wir die Leinenführung anpassen müssen. Zwischenzeitlich legen wir unser Schiff sogar längsseits an den Landsteg. Doch damit blockieren wir drei Liegeplätze. Nachdem, trotz des heftigen Wetters, zwei Motorboote in die Bucht kommen, entscheiden wir uns, Kaline wieder in die ursprüngliche Position zu bringen. Eine zweite Leine wird mit Hilfe unseres Beiboote durch Gabi zur Boje ausgebracht. Somit liegt an Back- und Steuerbord eine Leine zur Heckboje. So bekommen wir das Schiff stabil und wir können danach in Ruhe frühstücken. Der Wind hält den gesamten Tag an, die Sonne scheint und windgeschützt ist es sehr warm. Wir begeben uns auf einen Geschichtswanderungtag zu den Ruinen der Festung Bomarsund und ins dazugehörige Museum. Dort sehen wir einen 15-minütigen Film über die Planung, Entstehung und Zerstörung der Festungsanlage. Hoch interessant.
Dieser Tag hat uns dann aber gereicht, was den Wind und die unruhige Lage in dieser schönen Bucht betrifft. Wir werden am kommenden Tag weiterreisen bis Mariehamn.

Nicht gut bei Nordwind
Panorama Bomarsund

Samstag (1.8.) Nach viel Wind kommt kein Wind. So am Samstag. Die Fahrt bis Mariehamn ist fast komplett unter Maschine. Bevor wir den Österhamn (320 Liegeplätze) erreichen ist noch der kurze Lemströmkanal mit Drehbrücke (diese öffnet jeweils zur vollen Stunde) zu passieren. Im Hafen angekommen, der auch nur minimal belegt ist, wählen wir einen Liegeplatz mit Seitensteg. Blauer Himmel und sommerliche Temperaturen dazu, herrlich. Doch die Ruhe ist nur von kurzer Dauer. Unsere Vorräte sind in den vergangene Tagen ordentlich abgetragen worden. Hier in Mariehamn gibt es eine große Mall, die wir mit den Fahrrädern ansteuern. Fast alle Artikel auf unseren Einkaufszettel können wir dort kaufen. Das Preisniveau ist noch mal um einiges höher als in Schweden.

Warten auf Brückenöffnung
Pommern

Heute radeln wir zum nahegelegenen Museumshafen und dann auf die Westseite von Mariehamn. Dort befinden sich der Västerhamn, das Schiff „Pommern“ und die Fähranleger.

Zurück an Bord steht die weitere Reiseplanung, unter Berücksichtigung der Winde, auf dem Plan. Aus heutiger Sicht werden wir am Montag bereits Richtung schwed. Festland aufbrechen. Möglichst bis Furusund. Unseren ursprünglichen Plan, als nächstes die Insel Gotland anzusteuern, haben wir erst einmal aufgegeben. Denn idealerweise würden wir dann Richtung Süden segeln, doch der Wind für die gesamte kommende Woche pustet aus Süd.