#48 Dänemark

25.8.20 Anholt (im Kattegat)

Auf zu neuen Ufern
Montag (24.8.) Unser Plan: Weiter der schwedischen Westküste nach Süden folgen, mit Zwischenstopps, bis Varberg und von dort aus dann die Insel Anholt (Dänemark) ansteuern. Wir verlassen Göteborg gegen 8:30 Uhr und motoren auf der Göta Älv gegen den Westwind an. Böen und eine ordentliche Welle haben wir gegen uns. Nach 5sm ändern wir den Kurs auf Süd und befinden uns in einem Schärenfahrwasser. Segel werden gerefft gesetzt und auf gehts. Für alle Fälle (zu heftiger Wind oder Seegang) haben wir einen möglichen Stopp auf Donsö eingeplant. Aber wird kommen so flott voran, dass wir weitersegeln. Es läuft wie geschmiert mit 6kn und mehr. Auch danach, als die Schärendeckung weg ist, rauscht Kaline mit gerefften Segeln flott weiter. Eine weitere dt. Crew hatte uns vorher noch zugerufen, ob wir auch Anholt anlaufen. Und tatsächlich kam kurz der Gedanke auf, es denen gleich zu tun. Aber nein, so schnell und überstürzt wollen wir Schweden nun doch nicht verlassen. Nach 28sm steuern wir eine kleine Bucht bei Skalla Hamn an, die Schutz vor dem Westwind bietet. Dort liegen 2 SXK-Bojen aus, beide frei. Eine nehmen wir in Beschlag. Es ist früher Nachmittag bei Sonnenschein. Ein schöne Landschaft umgibt uns.

unsere letzte SXK-Boje
Abschied von Schweden. Bucht bei Skalla Hamn

Warum dann noch als nächstes eine Stadt anlaufen? Der Plan ist gefasst von hieraus die Insel Anholt (im Kattegat liegend) morgen anzulaufen. Wettercheck sagt West 4-5 Bft voraus, einige Böen, später abflauend und auf Süd drehend. Und es ist unwesentlich weiter von hier als von Varberg aus. Die Route wird gecheckt und ins Navi eingegeben. Knapp 50sm sind es. Also ein Frühstart steht bevor.

Dienstag (25.8.) Um 6:50 Uhr wird der Bojenhaken eingeholt. Kaline ist unterwegs. Segel werden wieder gerefft gesetzt. Sobald die Bucht verlassen ist, haben wir eine kurze steile Welle und ordentlich Wind vor uns. Am Wind schiebt sich Kaline über, durch und gegen die Wellen. Die Gischt fliegt übers Deck. Es geht zügig voran, ist aber kein Zuckerschlecken. Das Wasser schmeckt salzig 😉 Zwei Schifffahrtswege sind zu queren und in Höhe des Flachs Lilla Middelgrund sind etliche Fischkutter aktiv. Hier ist auch der Grenzverlauf Schweden – Dänemark. Die dän. Gastlandflagge wird aber erst später gesetzt, als der Wind sich etwas gelegt hat und die Welle auch.

Dänemark erreicht

Anholt ist schon zum Greifen nah, aber die lange Sandbank „Nordvestrev“ müssen wir noch umrunden. Das macht dann noch mehr als 10sm aus, die wir anfangs segelnd und mit Wenden versuchen zurückzulegen. Aber der Wind dreht weiter auf Süd und nimmt ab. Zudem meldet Lyngby Radio über Funk schon seit Stunden eine Sturmwarnung auch fürs Kattegat und Regen/Gewitter soll auch im Gepäck sein. Schlussendlich kommt unser Motor zum Einsatz. Nach 12 Std. legen wir im geschützten Hafen auf Anholt an. Hier liegen bereits 6 Segelboote unter deutscher Flagge. Der Hafen ist sonst fast leer. Halt Nachsaison. Wir buchen uns für 2 Tage ein. Anholt hat, so lesen wir, tolle Sandstrände, türkisfarbenes Wasser und eine „Wüste“. Es gibt Anholt Gin und einen gutsortieren Kaufmannsladen.
Fotos folgen…