3.9.20 Årø (Insel)
Am Sonntag (30.8.) wollten wir unter Gennaker zur Insel Tunø segeln. Aber das bisschen Wind reichte nicht einmal dazu, dieses ultraleichte Tuch aufzuwehen. Der Motor war seit längerem mal wieder gefragt und machte seinen Job anstandslos. Unterwegs querten mehrmals Katamaran-Fähren den Weg und an Backbord zeigte sich die leicht hügelige Insel Samsø.
Tierische Begegnungen gab es auch. Mehrere Seehunde schauten uns interessiert nach und zwei Tümmler glitten durch das Wasser.


Die Insel Tunø hat uns die Crew der „Lilly“ empfohlen. Gegen 14 Uhr legen wir im Hafen längsseits an.

Nach den üblichen Formalia kommen die Räder zum Einsatz für eine erste Inselerkundung. Die Kirche, deren Turm als Leuchtturm fungiert, wird besichtigt.


Rund ums Hafenareal sind etliche Hängematten aufgebaut und auch Grillplätze vorhanden. Zurück im Hafen packen wir gerade die Grillutensilien zusammen, als am Steg „Die Dicke“ anlegt. Sie haben uns über AIS gefunden und sind dann statt nach Samsø nach Tunø gesegelt. „Die Dicke“ ist seit Simrishamn immer wieder mal zusammen mit uns in einem Hafen und hat uns den Götakanal entlang auch begleitet.
Wir Grillen am Abend am Strand und genießen den Sonnenuntergang.


Am nächsten Tag wandern wir einmal komplett um die Insel. Zurück an Bord hat sich das Hafenbild gewaltig geändert. Die Boxen gegenüber sind alle in „dänischer Hand“. Tagszuvor waren geschätzt 50/50 deutsche und dänische Boote vertreten. Für Ende August ist noch deutlich mehr Segelbetrieb in Dänemark als in Schweden festzustellen.

Dienstag (1.9.) segeln wir dann weiter bis Juelsminde und machen im Osthafen fest. Wir kaufen einige Lebensmittel nach und nutzen die Waschmaschine vom Hafen.
Mittwoch (2.9.) geht die Reise weiter bis Middelfart. Wir haben den Stadthafen (Gammel Havn) ins Auge gefasst. Denn vor ca. 10 Jahren, bei unserem Fünen-Rund Törn war dieser Hafen belegt. Und auch diesesmal haben wir kein Glück. Also nehmen wir die 5sm weiter liegende Middelfart Marina als Ziel. Die für Gastlieger vorgesehenen Stege sind fast komplett durch einheimische Boote belegt, so dass wir am Stegkopf längsseits festmachen. Zur Stadt sind es 2km. Die Räder werden hervorgeholt und wir radeln zum Stadthafen, um dort geräucherten Hering und Knoblauchgarnelen für das Abendessen zu kaufen. Bei der Fahrt zum Hafen fahren wir durch den alten Stadtkern mit seinen zahlreichen bunten alten Fachwerkhäusern.


Heute morgen brechen wir auf, mit der Vorhersage von Regen und böigem Wind ab Nachmittag aus Südwest. Unser Ziel ist die kleine Insel Årø, gut 17sm entfernt. Anfangs segeln wir eher beschaulich, aber auf Kurslinie. Doch schon vor Mittag frischt der Wind auf. Am Wind können wir den Kurs nicht halten, und so sind einige Wenden erforderlich, und schließlich machen wir in dem kleinen Hafen fest. Leider geht dabei der Flaggenstock zu Bruch. Ein Passant hat freundlicher Weise die Vorleine angenommen, aber wohl nicht gewusst, was er damit machen soll – grrr. Jedenfalls wird in dem Trubel der Flaggenstock vom Heckpfahl erschlagen. Wir liegen mittlerweile geschützt und sicher im Hafen. Regen und Wind ist draußen. Wir sind versorgt.
Ein niederländischer 3-Master macht wieder Kehrt, da er für diesen Hafen wohl zu groß ist.
