#15 Nordseeritt

Heute ist Hafentag in Cuxhaven.
Dort sind wir gestern nach 22 Uhr angekommen.

Zwischen dem Start in Makkum (am Fr. 22.5) und der Ankunft in Cuxhaven (am Sa. 23.5.) liegen 180sm und 37 Std. hinter uns.

Aber von Anfang an:
Die Wettervorhersage meldet für die kommenden Tage Wind aus West / Südwest bis 5 Bft und einige Böen. Gut um gen Osten zu segeln.
Wir sind von Makkum aus gegen 9 Uhr gestartet. Durch die Schleuse in Kornwerderzand und dann weiter unter Segeln auf Harlingen und mit ablaufendem Wasser auf Vlieland zu. Kurz vor Vlieland wird der Wind stärker mit Böen bis 8 Bft. Die Wellen werden höher und einzelne Schauer kommen dazu. Auf diesem Stück führt die Route durch ein Seegatt und genau gegen die Windrichtung. Wir starten den Motor und holen die Segel ein. So kommen wir durch das Seegatt von Vlieland. Ab da setzen wir nur das Vorsegel. Mit Wind von achtern und ordentlichem seitlichen Geschaukel legen wir Kurs auf die Elbmündung an.

Schleuse Kornwerderzand
Nach einer Heckdusche 😉

Wir passieren Terschelling und Ameland. Mit Einbruch der Dunkelheit sind wir in Höhe von Schiermonnigkoog. Durch die Nacht an Borkum und Juist vorbei. Danach setzt schon die Morgendämmerung ein. In den knapp 5 Nachtstunden haben wir zweimal die Wache gewechselt. Weiter an den übrigen ostfriesichen Inseln vorbei. Dann kommt die Wesermündung. Hier ist erstmals mit Berufsschifffahrt zu rechnen, auf die wir Rücksicht nehmen müssen. Aber Fehlanzeige. Kaum Verkehr auf dem Weg zum Jade-Weser Port. Vor Anker liegen einige große Schiffe, u.a. „Mein Schiff 6“ (letzteres coronabedingt?). Kurz darauf ist auch schon der Außenbereich der Elbe in Sicht. Der Wind ist stärker geworden und über Funk ist von einer Rettungsaktion für ein gekentertes Boot bei Spiekeroog zu hören. Für die gut 20sm Elbe aufwärts nehmen wir den Motor zu Hilfe, denn wir fahren gegen das ablaufende Wasser. Es zieht sich hin. Kurz vor Erreichen von Cuxhaven ziehen dort noch zwei oder drei heftige Unwetter durch. Wir bleiben davon verschont und schwenken kurz nach 22 Uhr in den Hafen des SVC ein. Das Schiff noch schnell klar gemacht und einen Teller Erbsensuppe gegessen. Danach fallen wir glücklich und erschöpft ins Bett.

Und heute: Erstmals duschen an Bord, denn die offiziellen Duschen sind gesperrt. Danach sightseeing in Cuxhaven inkl. „Alte Liebe“ und Außengastronomie an Weizenbier. Wie lange ist das her!